Weinrunde am 29.9.25 mit Vortrag über die Himmelsscheibe von Nebra

k 29.09. 25 Nebra 1 1Die Himmelsscheibe von Nebra (29.09.25)

Über ein sehr gut gefülltes Ordenshaus freute sich Kapitelmeister Frank Ortloff am vergangenen Montag und brachte dies in seiner kurzen Begrüßungsansprache zum Ausdruck. Ob dieser gute Besuch an der interessanten Thematik oder an der angekündigten berühmten Paella unseres WB Edgar Römelt lag, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall lohnte sich das Kommen. Die Paella von Edgar schmeckte wieder einmal vorzüglich und auch der passende spanische Wein fand guten Anklang.

WB Heinz Schröder gelang es in seinem spannenden und anschaulich vorgetragenen Referat, den Zuhörern die „Himmelsscheibe von Nebra“ näher zu bringen.

Gefunden wurde diese im Juli 1999 von Raubgräbern auf dem Mittelberg nahe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt. Seit 2002 ist sie Ausstellungsstück im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle und gehört seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Deutschland.

Nach den Ausführungen zum Fund der Scheibe folgte eine ausführliche Beschreibung der Scheibe.

Diese ist eine kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, die als älteste konkrete Himmelsdarstellung gilt. Sie ist etwa 3700 bis 4100 Jahre alt und stammt aus der Aunjetitzer Kultur der frühen Bronzezeit. Dargestellt sind astronomische und religiöse Symbole.

Umfangreiche Untersuchungen kamen zu der Erkenntnis, dass die Scheibe wohl in mehreren Phasen – aufeinander aufbauend - entstanden sei, die WB Schröder nach und nach erläuterte. Sie zeigt Sonne/Vollmond, die Mondsichel, Sterne und die Plejaden, welche zur Bestimmung des Zeitpunkts von Aussaat und Ernte genutzt wurden und damit das bäuerliche Jahr strukturierten. Die Scheibe diente wohl als Kalender, um den Himmel der Bronzezeit zu interpretieren und den Menschen als „Erinnerungsstütze“ zu dienen. Der Referent wies aber ausführlich darauf hin, dass es unter den Wissenschaftlern verschiedene Interpretationen davon gibt.

Zum Abschluss setzte sich WB Schröder mit der Frage auseinander, wer diese Scheibe geschaffen haben könnte. Aufgrund der 1999 mitgefundenen Gegenstände (Schwerter, Beile, Armspiralen) und weiterer Funde im Raum Magdeburg (Keramik, Fürstengräber) mussten dies Leute mit Macht gewesen sein, also Herrscher eines Volkes mit staatlicher Struktur. Diese Funde und Erkenntnisse führten zum Volk der Aunjetitzer, die um 2000 bis 1600 v.Chr. im Raum Magdeburg gelebt haben. Der Fund der Himmelsscheibe habe also zu wichtigen Erkenntnissen über dieses Reich geführt und Licht in diese Epoche gebracht, bemerkte WB Schröder zum Abschluss seines sehr aufschlussreichen und interessanten Vortrags.

Ordensmeister Frank Ortloff bedankte sich anschließend bei WB Heinz Schröder für dessen spannenden Vortrag mit dem obligatorischen Weinpräsent, bei WB Edgar Römelt für die Zubereitung der ausgezeichneten Paella und bei WB Gerd Liedy, der nach seiner OP zum ersten Mal wieder das Ordenshaus besuchen konnte, für die Gestaltung des Gästebuchs.

Fazit: Kulturell und kulinarisch wieder eine überaus gelungene Weinrunde!

Bernd Dieffenbacher

 

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