Weinrunde am 7.4.2025 mit "König Céphas Bansah"

k 07.04.25 Cephas und Gabriele Bansah 2„Ein König zwischen zwei Welten“ (7.4.25)

Ein gut gefülltes Ordenshaus bildete den würdigen Rahmen für den Auftritt „unseres“ Königs.

King Céphas Bansah gab den ca. 80 Anwesenden einen eindrucksvollen Abriss über seine außergewöhnliche Vita. Unterstützt und ergänzt wurde er dabei von seiner Ehefrau Gabriele.

Der im prächtigen Ornat gekleidete Cèphas erzählte zunächst über sein „bürgerliches Leben“: Im Jahre 1970 sei er im Rahmen eines Schüleraustauschs nach Limburgerhof gekommen, wo er zunächst eine Ausbildung zum Landmaschinen- und Kfz-Mechaniker absolvierte, um einige Jahre später auch den Meistertitel zu erwerben.1983 erfüllte er sich dann den Traum einer eigenen Kfz-Werkstatt in LU-Mundenheim, in der er auch heute noch tätig sei.

Völlig unverhofft sei er dann 1992 zum „König“ geworden: Nach dem Tod seines Großvaters 1987 konnte weder sein Vater noch sein älterer Bruder Thronfolger werden, weil beide Linkshänder gewesen seien. Doch bei seinem Ewe-Volk in Ghana gelte die linke Hand als „unrein“, was für einen König ein No-Go darstelle. Somit krönten die mächtigsten Stammesältesten – nach Absolvierung eines sehr schmerzhaften (in unseren Augen brutalen) achttägigen Rituals im April 1992 ihn zum neuen König der Ewe von Hohoe Ghana.

Dennoch sei er in Ludwigshafen geblieben und heiratete im Jahre 2000 die Sozialpädagogin Gabriele, die dann auch kurze Zeit später in Ghana zur Königin gekrönt wurde und mit der er eine Familie gründete und eine Tochter und einen Sohn in Deutschland hat.

Von Ludwigshafen aus verwalte er sein Volk per FAX und E-Mail. Daneben fahre er regelmäßig zu seinem Volk nach Ghana, für das er über seinen gemeinnützigen Verein „König Bansah Ghana Förderverein e.V.“ Spenden für Hilfsprojekte sammle. Besonders am Herzen liege ihm dabei deren Versorgung mit frischem Wasser. Bis heute habe er für den Bau von 25 elektrisch betriebenen Trinkwasserbrunnen gesorgt, wodurch die dortige hohe Kindersterblichkeit stark gesunken sei! Stolz merkte er an er, dass er für den Bau eines solchen Brunnens vor Ort nur ca. 6500€ benötige, in Deutschland lägen die Kosten dafür bei knapp 100 000€)!

Bewundernswert auch die weiteren von ihm organisierten und durchgeführten Maßnahmen:

Neben dem Brunnenbau ließ König Bansah auch Brücken über gefährliche Bäche und Flüsse bauen, damit Frauen und Kinder diese gefahrloser überqueren können.

Weitere Projekte waren der Bau eines eigenen Gefängnistrakts für Frauen und Jugendliche und mehrere Schulbauten.

Des Weiteren schickte er über 300 ausrangierte BASF-Fahrräder, Medikamente, gebrauchte Brillen (Brillenspendeaktion „Bring deine Alte zurück!) und Handys in seine Heimat, bezahlte dringend notwendige Operationen und verschiffte 2015 einen DRK-Rettungswagen nach Ghana.

Seine zahlreichen Auftritte im In- und Ausland, in Fernsehsendungen, bei Sport- und Kulturveranstaltungen nutzte King Bansah, um auf seine Projekte aufmerksam zu machen und für seine Sammelaktionen zu werben.

Bevor Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer sich bei WB Céphas Bansah und seiner Frau für den überaus interessanten Vortrag mit Worten und zwei Flaschen Wein bedankte, zeigte und erklärte der König sehr geduldig einigen Interessierten seinen vom Großvater geerbten wertvollen Goldschmuck und sein prächtiges Zepter. Auch erläuterte er auf entsprechende Anfrage die Symbolik seiner legendären Unterschrift in der Ordensschronik.

Erfreulich auch die Tatsache, dass zahlreiche Weinbrüder im Anschluss die Gelegenheit nutzten, die Biografie von König Bansah „König zwischen zwei Welten“ (mit persönlicher Widmung!) käuflich zu erwerben und damit einen kleinen Spendenbeitrag zu leisten.

Bernd Dieffenbacher

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