Der diesjährige Sommerausflug der Weinrunde führte am 18. August in die Rotweinstadt Ingelheim in Rheinhessen. Besichtigt wurde zunächst mit WB Michael Berwanger die Kaiserpfalz, eine der einst bedeutenden sogenannten "Pfalzen" aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Der Standort Ingelheim mit weiter Aussicht über die Rheinebene bezeugt die Vorliebe der Könige und Kaiser für diese klimatisch begünstigte Region. Zudem war die Lage am Rhein, an einer wichtigen Verkehrsstraße und als Sitz des Bischofs bestens ausgewählt. 22 Könige und Kaiser suchten die Ingelheimer Pfalz vom 9. bis 14. Jahrhundert auf, wobei sich der gesamte Tross mit ca. 1000 Personen über 4 bis 5 Wochen in Ingelheim aufhielt. Gerne wurde hier das Osterfest gefeiert, so dass die Pfalz fast zur "Festpfalz" wurde. Anschauliche Infotafeln am Wegesrand informieren dabei über Ingelheimer Wein, den Obstanbau, Kultur und Natur. Aber auch Geschichtliches zur Stadtgeschichte und zu Karl dem Großen findet Erwähnung. | Einen weiteren Rundgang durch die Weinlagen oberhalb der Burgkirche führte Dr. Günter Weis, Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessens. Er wusste viel über den Spätburgunderanbau in Ingelheim zu berichten, der auf Karl den Großen zurückgeht und rühmte die Verdienste des Kaisers um den Weinbau. Karl der Große erließ hier die ersten Weingesetze, verfügte eine genaue Kellerbuchführung und stellte sicher, dass nur qualifiziertes Personal sich mit der Weinherstellung beschäftigen durfte. Ihm verdankt der Ort seinen Ruf als "Rotweinstadt", nimmt doch der Spätburgunder auf den bestens dafür geeigneten Böden heute 50% der Ingelheimer Rebflächen ein. Bei herrlichen Ausblicken über Ingelheim und den Rheingau konnte sich die Weinrunde bei einer Weinprobe im Wingert auch von der Qualität der Ingelheimer Weine überzeugen. Mit einem gemeinsamen Abendessen in Wasems Kloster Engeltal endete dieser Ausflug der Westpfälzer Weinrunde nach Rheinhessen. |