Weinrunde vom 15.12.2025 mit Vortrag Dr. Jochen Hamatschek

k 15.12.25 Hamatschek 2„Liebe Weinbrüder. Volles Haus und ein toller Vortrag bei der Weinrunde gestern Abend.“ Das stellte unser Chef des Ordenshauses am Tag danach fest und traf damit den Nagel auf den Kopf. Unter dem Titel: „Jeder Tropfen schadet!“ beleuchtete Weinbruderschaft Dr. Hamatschek eine neue Alkoholfrage. Die interessierten Weinbrüdern, deren Damen und auch drei Gäste aus der Ortenauer Weinbruderschaft wies er jedoch zu Beginn seines Vortrags darauf hin, dass der Titel bewusst mit Anführungszeichen versehen sei. Er wolle damit verdeutlichen, dass er sich diese These nicht zu eigen mache.
Gesund alt zu werden stellte er als Ziel eines jeden Weinbruders in den Raum und beleuchtete dabei innerhalb (wie ein gutes Immunsystem) und außerhalb der Genetik liegende Einflussfaktoren (wie z.B. eine gesunde Ernährung). Diesem individuellen Bestreben stehe in Deutschland eine im EU-Vergleich schlechte Gesundheitspolitik gegenüber, die sich in höchsten Gesundheitsausgaben und unterdurchschnittlicher Lebenserwartung äußere und auf Defiziten in der Besteuerung, in der Verfügbarkeit und in der Werbung beruhe. Alkohol selbst sei schon seit 150 Jahren als gefährliche Droge in der Diskussion. Das Neue daran sei jetzt, dass sich die Argumentation gegen Alkohol seit Jahren durch eine Phalanx aus UN, WHO, EU, Bundesregierung u.a. verschärfe, wonach nur Null-Alkoholkonsum ungefährlich sei. Es gebe keine Toleranzmenge mehr. Bier und Wein bewegten sich somit zwischen Kulturgut einerseits und Droge andererseits. Kultisch motiviert sei der Genuss von Bier und Wein schon vor Tausenden von Jahren motiviert und darüber hinaus sei Alkohol Energieträger und Konservierungsmittel.
Dieser Null-Toleranz-Strategie setzen deren Gegner eine differenzierende Betrachtungsweise entgegen: zu beachten seien vielmehr auch der Lebenswandel, Trinkanlass und Ernährungsart. Unter Berücksichtigung evidenzbasierter besserer Studien zeige sich, dass bei leichtem bis moderatem Konsum das relative Risiko zu versterben sogar abnehme. Dermaßen beruhigt spendeten die Zuhörerinnen und Zuhörer regen Applaus und Weinbruderschaft Schweizer ließ noch spontan ein passendes Gedicht folgen.

Andreas Veh

 

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