Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ Kusel - Bericht über das Bruderschaftsjahr 2018

15. Januar

„Sektionstag“

Zu Beginn des Jahres konnte Vorsitzender Michael Comtesse zahlreiche Weinbrüder zum „Sektionstag“ der Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ Kusel willkommen heißen.

k 0118   Sektionstag

Nach einem Rückblick auf das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm des Jahres 2017 und der Entgegennahme des Kassenberichtes wurde dem Vorstand Entlastung erteilt.

Im zweiten Teil des Abends widmete sich die Versammlung dem umfangreichen Kulturprogramm 2018, das erneut in seinen unterschiedlichen Aktivitäten eine Symbiose zwischen dem Kulturgut Wein und der Kultur der Region Westpfalz herstellen möchte. Beschlossen wurde ein bunter Mix an monatlichen Veranstaltungen, der aus Vorträgen, Besichtigungen, Ausflügen und Weinproben besteht.

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19. Februar

„Bibe, vivas multis annis!“

Die Römer und der Wein (Vortrag und römisches Menü)

Am 19. Februar versetzte ein Vortrag von WB Robert Renno mit dem Titel „Die Römer und der Wein“ die Zuhörer in die Zeit der Antike und ihrer Weinkultur. Zu dem mit Bildern unterlegten Vortrag wurden drei Weinproben der „Domaine Mas de Torelles(Appellation „Costieres de Nimes“) aus Südfrankreich gereicht, die bis heute nach römischer Methode Weine erzeugt und veredelt.

Im Vortrag wurden die Ursprünge des römischen Weinbaus deutlich, der sich mit den Römern schließlich über ganz Europa ausbreitete und damit den Grundstock für die Weinkultur verschiedener heutiger Weinanbaugebiete legte: Deutlich wurden u.a. die Wurzeln des römischen Weinbaus, die Weinherstellung aus angeblich 55 unterschiedlichen Rebsorten, die seltsam anmutenden Verfeinerungsmethoden, die religiöse und medizinische Bedeutung des Weins sowie die durch die Römer begründete Bedeutung des Weins für Rheinland-Pfalz. Amüsiert zeigten sich die Zuhörer über so manche Anekdote am Rande: Warum bestimmte Rebsorten „Hasenwein“ und „Kuheuter“ genannt wurden, wer sich hinter dem Spottnamen „Wassermänner“ verbarg, warum der Weinhändler Munna keinen seiner eigenen Weine trank, welcher Kaiser sich mit großem Vergnügen Glühwein ins Badewasser goss oder welche Bedeutung die Mischung pulverisierter Fledermausasche mit Wein für stillende Mütter hatte.

Den Abschluss dieses „Römerabends“ im Restaurant „Alter Keiler“ in Horschbach bildete ein römisches Menü nach überlieferten Rezepten von Vergil und dem römischen Koch Apicius, der um Christi Geburt lebte. Mit dem römischen Trinkspruch aus dem 4. Jh. n. Chr. „Bibe, vivas multis annis!“ (Trinke, auf dass du viele Jahre lebest!) endete dieser Ausflug in die Antike.

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19. März

Von „Kusulet“ bis zur Marquise de Saint-Exupéry

Südfranzösische Weinprobe aus dem „Land der 4 Winde“

Zu einer Weinprobe südfranzösischer Weine hatte die Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ am 19. März. ins Hubehaus nach Kusel eingeladen.

k 0318   Sdfrz. Weinprobe

Der Weinjournalist und WB Karl Pfaff präsentierte fachkundig 9 Proben von Rot- und Weißweinen des Weinanbaugebietes Languedoc. Dabei beschränkte er sich bei der Verkostung auf Weine aus der Region Corbières und La Clape - ist doch das Weinanbaugebiet Languedoc das größte Weinanbaugebiet der Weinnation Frankreich. Das parallel zur Mittelmeerküste von Montpellier bis Perpignan verlaufende Gebiet umfasst eine Rebfläche von 290 000 Hektar und ist damit fast dreimal so groß wie die Summe aller deutschen Weinanbaugebiete.

Nach einer informativen Einführung in die Historie dieser alten Kulturlandschaft, die Topographie, die klimatischen Voraussetzungen und die besonderen geologischen Gegebenheiten widmete man sich der Verkostung der Weine aus „dem Land der vier Winde“.

Die zur Präsentation gelangten Weine stammten aus dem Umkreis von Narbonne und verfügen alle über den Status einer „Appellation d’Origine Protegée“ (AOP) beziehungsweise „Identification Géographique Protegée“ (IGP). Die wichtigsten Rotweinsorten dieser Region sind Merlot, Carignan, Grenache, Mourvèdre und Syrah.

Klangvolle Namen wie „Roquebere“, „Le Bouis“ und „Mas du Soleilla“ fanden sich
auf der Probenkarte, wie auch ein Wein des Chateau Marmorieres, das der Marquis de Raymond zusammen mit seiner Frau, der Marquise de Saint-Exupéry – einer Nachfahrin des berühmten Schriftstellers- im Gebiet La Clape betreibt.

Unterbrochen wurde die mit Bildern unterlegte Darbietung der Weine von dem Genuss einer schmackhaften Cassoulet, einem südfranzösischen Eintopfgericht, das wie ein zuvor gereichter südfranzösischer Vorspeisenteller allen Teilnehmern hervorragend mundete. Karl Pfaff, auch ein ausgewiesener Kenner der südfran- zösischen Küche, bezeichnete diese gelungene Stärkung dem Sitz der Weinrunde geschuldet kurzerhand als „Kusulet.“

Dem Wahlspruch der Domaine Larsac: „Sine sol nihil“ oder „Ohne Sonne ist (alles) nichts!“ stimmten zum Schluss dieses gelungenen südfranzösischen Abends im Hubehaus alle Teilnehmer zu.

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16. April

Milchviehhaltung im Wandel

Besichtigung des Albhofes in Albessen

Wie sich die Landwirtschaft – hier insbesondere die Milchproduktion – in der Westpfalz verändert hat, zeigte am 16. April eine Besichtigung des Albhofes Brassel von Jörg und Silke Brassel in dem landwirtschaftlich geprägten Örtchen Albessen in der Nähe von Kusel.

Der in dritter Generation geführte Betrieb hat im Juni 2012 seinen „Wohlfühlstall für Kühe und Kälber“ gebaut. Der riesige, 16 Meter hohe, licht- und luftdurchflutete Boxenlaufstall mit 34.000 m³ und Kleinklimabereich in Gruppenhaltung bietet viel Platz und ist Heimat für 194 schwarz-bunte Holsteiner Milchkühe. Sie sind in zwei Leistungsgruppen zusammengefasst. Die derzeitige Gesamttagesleistung beträgt 5000 bis 6000 Liter hochwertiger Frischmilch.

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Nach dem Motto „Nur wenn sich das Tier wohlfühlt, fühlt sich auch der Landwirt wohl!“ sorgen unterschiedliche technische Hilfsmittel für maximalen Tierkomfort: Automatische Bürsten zur Fellpflege, Wasservernebelungsanlagen zur Kühlung, weiche Liegemulden aus Kalk und Stroh, drei vollautomatische, computergestützte Melkroboter (mit Belohnungshäppchen!), usw. Durch Transponder am Halsband werden alle relevanten Daten im Herdenmanagement sofort erfasst und an den zentralen Rechner übertragen, so dass Jörg Brassel jederzeit über den Zustand jeder einzelnen Kuh informiert ist. Übertragen werden Daten zur Aktivität, zur Milchleistung, zur Wiederkauaktivität, ein Bewegungsprofil und von einer automatischen Waage Daten zum Gewicht. Jede Kuh hat im Übrigen ihren eigenen Namen, wie z.B. „Hoheit“, und ist nicht nur eine Nummer!

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Gefüttert werden die Tiere überwiegend mit selbst erzeugtem Futter, das auf 185 ha Wiesen und Felder wächst. Bewusst wird auf importiertes, gentechnisch verändertes Futter aus Übersee verzichtet. Damit sind beste Bedingungen für eine hohe Qualität der erzeugten Milch gegeben. Um auch die Arbeit des Landwirtes zu erleichtern, ist ein vollautomatisches Entmistungssystem installiert und Futterroboter verrichten ihre Arbeit, um dann -wie von Geisterhand gesteuert- selbstständig ihre Batterien an den Ladestationen anzudocken. Ein zentrales Strohlager, Selektions- und weiterer Sonderbereiche sowie seitlich angeordnete Technik-, Lager- und Sozialbereiche komplettieren den Neubau des Stalls.
Die Kälberzucht sowie die Erzeugung von Strom über Solarmodule (270 KWh) und in der hofeigenen Biogasanlage mit angeschlossenem BHKW (75 KWh) sind weitere wirtschaftliche Standbeine des Betriebes.

Stolz wies Jörg Brassel auch auf seine neuste Geschäftsidee hin – der Selbstvermarktung der pasteurisierten Frischmilch in Milchautomaten (seit August 2017), die an ihren verschiedenen Standorten gut angenommen würden. Weitere Standorte sind in Planung.

Dass neben dem Milchgenuss auch der Weingenuss nicht zu kurz kam, dafür sorgte im Anschluss an die Besichtigung ein zünftiges Schlachtplatte-Essen mit Bockenheimer Weinen im Gasthaus Rölle in Konken.

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12. Mai

Frühlingsausflug an die Nahe

Am 12. Mai machten sich Weinbrüder der Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ Kusel auf, die Qualität von Naheweinen des neuen Jahrgangs 2017 vor Ort zu prüfen. Ziel war das Weingut Jakob Schneider in Niederhausen / Nahe.

Umgeben von den wertvollsten Weinlagen der Nahe, gleich neben Fluss und Stausee, liegt das idyllische Weindorf Niederhausen. Der Ort ist Sitz des Weingutes Jakob Schneider, welches zu den traditionsreichsten Betrieben der Nahe zählt. Es wurde bereits 1575 begründet und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Seit 1901 konzentriert sich Familie Schneider voll und ganz auf den Ausbau hochwertiger Weine aus Steillagen. Aktuell arbeiten drei Generationen im Weingut Hand in Hand.

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Bewirtschaftet werden 18 Hektar Rebfläche. Diese sind zu 85 Prozent mit Riesling überwiegend in Steillagen bestockt - der großen Leidenschaft der Familie. 10 % entfallen auf Burgunder und 5% auf übrige Sorten.

Einzigartig in ganz Europa ist die Vielfalt der Geologie der Weinberge:

Vulkanausbrüche und mächtige Erdbewegungen mischten den Untergrund an der Nahe so auf, dass mehr als 180 verschiedene Bodenformationen übrigblieben. Diese Vielfalt ist im gesamten europäischen Raum einzigartig!

Auf den Rebflächen der Familie Schneider sind 52 dieser verschiedenen Gesteins- formationen vornehmlich vulkanischen Ursprungs nachweisbar, aber auch Schiefer und Flusssedimente liegen im Untergrund.  Dieses besondere Terroir erkennbar werden zu lassen - darin liegt das Bestreben der Winzerfamilie. So tragen Charakteristika von Boden, Klima, das Bodenleben, das Rebalter, die konsequente Selektion, der Jahrgang und die Sorgfalt des Winzers zum Erfolg des Weingutes bei, das 120.000 bis 150.000 Flaschen pro Jahrgang produziert.

Besonderes Augenmerk gilt dem individuellen Zeitpunkt der Ernte, der modernen, schonenden Traubenannahme und der behutsamen, langen Vergärung.

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Der Erfolg kann sich sehen lassen: Die Fachpresse lobt die Qualität der Weine des Weingutes Schneider. So erklärte u.a. „Der Feinschmecker Weinguide“ das Weingut als „eines der besten Weingüter Deutschlands“ und der Gault&Millau 2017 verleiht ihm sogar den Titel: „Aufsteiger des Jahres 2017“.

Nach einer Besichtigung des Betriebes und der ausführlichen Weinprobe konnten sich die angereisten Weinbrüder mit ihren Damen bei einem gemütlichen Zusammensein im Weingut zum Abschluss von der Qualität der Weine überzeugen und dem Urteil der Fachpresse voll zustimmen:

k 0518   3   Weingut Schneider NaheEin gelungener Start in den Frühling!

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28. Mai

Vortrag: Der Pfälzer Wald - Von Raubrittern, Eisenbaronen und Schlabbeflickern

Die wechselvolle Geschichte des Pfälzer Waldes und das karge Leben seiner Bewohner in den vergangenen Jahrhunderten beleuchtete am 28. Mai ein Vortrag von WB Robert Renno in Wort und Bild mit dem Titel: Der Pfälzer Wald -Von Raubrittern, Eisenbaronen und Schlabbeflickern. Dass der Pfälzerwald bis ca. 600 n.Chr. praktisch menschenleer war und erst durch die Gründung verschiedener Klöster Rodungsflächen für Siedlungen entstanden, war den meisten Zuhörern neu. Doch das Leben der Menschen blieb hart und entbehrungsreich, da Seuchen, Hungersnöte und letztlich der 30igjährige Krieg viele Landstriche verwüsteten. Erst mit einer Immigrationswelle im 17. und 18 Jahrhundert aus ganz Europa gelang die Wiederbesiedlung. Aber als Harzbrenner, Köhler, Waldarbeiter, Bürstenbinder oder Arbeiter in den Buntsandsteinbrüchen blieb der Lebenserwerb weiterhin schwierig. Erst mit der aufkommenden Eisenindustrie, der verkehrstechnischen Erschließung und der Pirmasenser Schuhindustrie kam ein geringer Wohlstand in den Pfälzerwald, dessen Name als solcher 1843 zum ersten Mal auftaucht. Breiten Raum nahm im Referat auch die Flora und Fauna des Pfälzer Waldes ein, wobei insbesondere die scheue Spezies der Elwetrische beleuchtet wurde. Warum Johanniskreuz seinen Namen trägt, wer Blondel war und welche schlimmen Folgen der Streit des Ritters Hans Trapp von der Burg Berwartstein mit dem Abt Heinrich für die Stadt Weißenburg hatte, wurden im Referatteil „Sagen“ erläutert. Passend zum Thema war der Veranstaltungsort gewählt: Die mitten im Wald gelegene Pfälzerwaldverein - Hütte „Hohe Fels“ der Ortsgruppe Krottelbach.

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14. Juni

91. Offene Weinprobe - Weingut Knipser (Laumersheim)

Die Tradition der offenen, jedermann zugänglichen Weinproben fand mit der 91. Verkostung am 14. Juni ihre Fortsetzung. Ordensrat Paul Engel stellte in einer Rotweinprobe Weine des renommierten Weingutes Knipser vom Johannishof in Laumersheim vor. Der Ort hat eine lange Weinbautradition, die nachweislich bis ins 8 Jahrhundert zurück reicht
Das Weingut Knipser ist seit 1876 in Laumersheim als Familienbetrieb ansässig.
Die Weinberge des Weingutes mit einer Gesamtrebfläche von 75 Hektar befinden sich in Laumersheim, Großkarlbach und Dirmstein.
Das Weingut Knipser, ein VDP-Betrieb, ist Gründungsmitglied des Deutschen Barriqueforums. Zahlreiche höchste Auszeichnungen bestätigen das hohe Qualitätsniveau der Weine, wobei besonderer Wert auf die Ausprägung des jeweiligen Lagencharakters gelegt wird.

Paul Engel gelang es erneut, mit profundem Fachwissen ein Gesamtbild der des Weingutes vom Terroir, über die Rebanbaufläche bis hin zur Philosophie des Ausbaus und der Vermarktung zu zeichnen.

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18. Juni

Besichtigung der Barbarossa-Bäckerei in Kaiserslautern

Die führende Großbäckerei in der Westpfalz ist die Barbarossa Bäckerei in Kaiserslautern. Sie war das Besichtigungsziel der Weinrunde am 18. Juni. Der heutige Betrieb entstand 1977, als der Firmengründer Peter-Werner Landry aus einer Konkursmasse einen kleinen Bäckereibetrieb in Kaiserslautern übernahm. Der Betrieb, der sich heute noch in Familienbesitz befindet, und seit 1994/95 den Namen „Barbarossa Bäckerei“ trägt, expandierte rasant.

k 0618   1   Barbarossa Bckerei

Vor zwölf Jahren siedelte er ins Kaiserslauterer Industriegebiet Nord über. Heute betreibt das Unternehmen über 70 Filialen in der Pfalz, dem Saarland und in Mainz. 800 Mitarbeiter sind in Produktion, Verkauf und Vertrieb von 150 unterschiedlichen Artikeln im Brot-, Brötchen-, Feinback- und Konditorbereich tätig.

 

k 0618   2   Barbarossa Bckereik 0618   3   Barbarossa Bckerei

Sehr beeindruckt waren nicht nur die Damen beim Rundgang durch den Betrieb von der gelungenen Verbindung zwischen traditioneller Handwerkskunst und computergesteuerten Abläufen in der Fertigung. Erkennbar wurde auch das Bemühen, ökologischen Standards zu genügen. Mit einem festlichen Menü klang der Abend im Gasthaus Raisch in Steinwenden aus.

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5. Juli

- Viognier, Claevner und Reserve -

92. Offene Weinprobe - Weingut Philipp Kuhn (Laumersheim)


In der 92. Offenen Weinprobe am 5. Juli wandte sich die Weinrunde dem Weingut Philipp Kuhn aus Laumersheim zu. Gemäß dem Motto des Weingutes: „50% weiß + 50 % rot + 100% trocken = 100% Kuhn“ setzte sich die Weinprobe aus trockenen Weiß- und Rotweinen zusammen, die in gewohnt fundierter Weise Ordensrat Paul Engel in einer Vertikalverkostung präsentierte. Dabei stand auch die eher seltene „Viognier - Traube“ auf der Probenliste – eine aus Burgund stammende Rebe, die heute vor allem in Kalifornien angebaut wird. Dass der Spätburgunder im 14. Jahrhundert „Claevner“, später dann „Klevner“ hieß, war den wenigsten Weinfreunden bekannt. Ebenso interessant war es zu erfahren, dass der Begriff „Reserve“ erst 2008 laut Gesetz erlaubt ist und immer für qualitativen hohen Wein steht, der lange auf der Maische blieb. Die Verkostung endete mit einem Pinot noir aus der Lage „Kirschgarten“, in der die Erfolgsgeschichte des Weingutes – auch durch den nachbarschaftlichen Rat von Familie Knipser – vor vielen Jahren begann.

Dabei blickt der Ort Laumersheim auf eine lange Weinbautradition zurück: Bereits im 18. Jahrhundert werden der Gegend um Laumersheim von dem Weinfachmann Johann Philipp Bronner sehr gute weinbauliche Bedingungen attestiert. Die zu dieser Zeit vermerkte Gewannenamen stehen auch noch heute für beste Weinqualität. Philipp Kuhn baut auf dieser langen Tradition auf. 21 Hektar Rebfläche sind bestockt, wobei der Spätburgunder und der Riesling dominieren. Die Lese erfolgt ausschließ- lich selektierend mit der Hand. Sogfältige, schonende Arbeit im Keller und Geduld sichern den Erfolg. Die Rotweine des VDP Betriebes stehen 16-20 Wochen auf der Maische und lagern dann bis zu 20 Monaten in Holzfässern. Ziel ist die Ausprägung eines feinen Sortenaromas gepaart mit kraftvollem Körper und sehr guter Haltbarkeit.
Lobende Anerkennung fanden die Weine u.a. in der „FAZ“, dem „Gault&Millau Wineguide“, dem „Wein Gourmet“ sowie dem „Decanter“ aus London.

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16. Juli

Sommerfest

und „Was hat der Heilige Remigius mit dem Kuseler Land zu tun?“

Das Sommerfest der Weinrunde am 16. Juli in der idyllischen Waldgaststätte „Hubehaus“ in Kusel wurde von einem Vortrag von WB Robert Renno über den „Heiligen Remigius“ begleitet. Den „Remigiusberg“ im Kusler Land fast vor Augen, zeichnete der Bericht das Leben des Heiligen nach, der zum Namensgeber des für das Kuseler Land so markanten Berges wurde. Neben seiner Geburtsstadt Laon in Nordfrankreich war Reims in der Champagne Mittelpunkt seines Schaffens. Er wurde zu einem Wegbereiter der Christianisierung Europas. Im Vortrag wurde auch die Legende um die „Heilige Ampulle“ bei der Taufe Chlodwigs erwähnt, eine Erklärung für die beiden Namenstage des Heiligen gegeben, dargelegt, warum seine Grablege genau 96 Kirchenfenster aufweist und natürlich der Zusammenhang des Heiligen mit dem ehemaligen Kloster auf dem Remigiusberg im Kuseler Land erläutert. Mit einem schmackhaften Idar-Obersteiner Spießbraten und gutem Wein im Glas klang dieses Sommerfest im Freien an einem lauen Sommerabend unter Bäumen aus.

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9. August

Von Classic und Selektion bis Kamerun und Togo

Offene Weinprobe - Weingut Staab (Oberhausen/Nahe)

Bei der 93. Offene Weinprobe am 9. August standen Weine des Weingutes Staab aus Oberhausen / Nahe zur Verkostung an. Das Weingut ist Heimat der derzeit amtierenden Deutschen Weinkönigin Katharina, die zuvor bereits die Krone der Naheweinkönigin trug.
Der Familienbetrieb wird von Eva und Peter Staab nunmehr in der 6. Generation geführt. Dabei hat sich die Philosophie des Weingutes nicht verändert:
- Qualitätsbewusste Arbeit im Weinberg mit Entblätterung und radikaler Trauben- selektion bereits im Weinberg ,
- eine schonende Traubenverarbeitung in Spontanvergärung oder in schonende Temperatur gesteuerter Vergärung bei 17 Grad Celsius
- gewissenhafter Ausbau der Weine im Keller
und persönlicher Kontakt zu den Kunden
Dies sind die Eckpfeiler des Erfolgs des mit 6 ha Anbaufläche relativ kleinen Winzerbetriebes. Lohn dieser Arbeit: Eine hervorragende Bewertung des Weinführers „Gault&Millau Wineguide“ .
Ordensrat Paul Engel führte sehr informativ durch die Weinprobe. Zunächst wandte er sich dem Weinanbaugebiet „Nahe“ zu, das erst seit 1972 als solches definiert ist und sich zu einem Spitzenweinanbaugebiet für Rieslingweine entwickelt hat. Die sich anschließende dargebotene 9teilige Weinprobe bot alle Facetten der Produkte des Hauses.
Dabei wurde auch auf die Unterschiede innerhalb der Qualitätsstufe „QbA“ hingewiesen, die sich mit den Begriffen „Classic“ und „Selektion“ verbinden.
Als kleine amüsante Randbemerkung wies Paul Engel mit einem Augenzwinkern auf die benachbarten Weinlagen hin, die bis zum 1. Weltkrieg die Namen deutscher Kolonien wie „Kamerun“ oder „Togo“ trugen. Man ging in der Tat nach „Kamerun“ zum „Herbschte“! Wieder einmal eine rundum gelungene Weinprobe!

Übrigens ist das Weingut nicht nur für seine hervorragenden Weine bekannt:
Mutter Eva Staab hat in diesem Jahr den ersten Platz im Wettbewerb um den besten rheinhessischen „Spundekäs“ gewonnen.

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18. August

Karl der Große lässt grüßen!

Sommerausflug in die Rotweinstadt Ingelheim

Der diesjährige Sommerausflug der Weinrunde führte am 18. August in die Rotweinstadt Ingelheim in Rheinhessen.

Besichtigt wurde zunächst unter der Führung von WB Michael Berwanger die Kaiserpfalz, eine der einst bedeutenden sogenannten „Pfalzen“ aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts.

(In Ermangelung einer Hauptstadt entstanden im Früh- und Hochmittelalter „Pfalzen“ als Stützpunkte für reisende Könige und Kaiser, die bei ihren Regierungsgeschäften dem Volk nahe sein und den persönlichen Kontakt mit den untergebenen Vasallen pflegen wollten. So waren „Pfalzen“ Regierungssitze und zugleich Aufenthaltsorte für Könige und später Kaiser. Hier fanden Reichsversammlungen statt und wurden Gerichtsverhandlungen abgehalten. Der Name „Pfalz“ wurde von dem lateinischen „Palatin“ abgeleitet, was als Synonym für einen römischen Kaiserpalast steht.)

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Der Standort Ingelheim mit weiter Aussicht über die Rheinebene bezeugt die Vorliebe der Könige und Kaiser für diese klimatisch begünstigte Region. Zudem war die Lage am Rhein, an einer wichtigen Verkehrsstraße und als Sitz des Bischofs, bestens ausgewählt. 22 Könige und Kaiser suchten die Ingelheimer Pfalz vom 9. bis 14. Jahrhundert auf, wobei sich der gesamte begleitende Tross mit ca. 1000 Personen über 4 bis 5 Wochen in Ingelheim aufhielt. Gerne wurde hier das Osterfest gefeiert, so dass die Pfalz in Ingelheim fast zur „Festpfalz“ wurde.

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Es schloss sich ein Spaziergang über Teile der „Ingelheimer Weinmeile“ an, die durch Weinberge und Obstgärten oberhalb des Ortes verläuft.

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Anschauliche Infotafeln am Wegesrand informieren dabei über Ingelheimer Wein, den Obstanbau, Kultur und Natur.

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Aber auch Geschichtliches zur Stadtgeschichte und zu Karl dem Großen findet Erwähnung.

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Einen weiteren Rundgang durch die Weinlagen oberhalb der Burgkirche führte Dr. Günter Weis, Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessens. Er wusste viel über den Spätburgunderanbau in Ingelheim zu berichten, der auf Karl den Großen zurückgeht und rühmte die Verdienste des Kaisers um den Weinbau.

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Karl der Große erließ hier die ersten Weingesetze, verfügte eine genaue Kellerbuchführung und stellte sicher, dass nur qualifiziertes Personal sich mit der Weinherstellung beschäftigen durfte. Ihm verdankt der Ort seinen Ruf als „Rotweinstadt“, nimmt doch der Spätburgunder auf den bestens dafür geeigneten Böden heute 50% der Ingelheimer Rebflächen ein. Bei herrlichen Ausblicken über Ingelheim und den Rheingau konnte sich die Weinrunde bei einer Weinprobe im Wingert auch von der Qualität der Ingelheimer Weine überzeugen.
Fazit: Auch Rheinhessen bietet hervorragende Gewächse!

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13. September

Von den Preußen bis zum ökologischen Weinbau

94. Offene Weinprobe - Staatsweingut Bad Kreuznach

Bei der 94. Offenen Weinprobe am 13. September wurden das Staatsweingut Rheinland-Pfalz aus Bad Kreuznach und seine hervorragenden Weine in den Blick genommen.
Vor mehr als 100 Jahren in Bad Kreuznach als „Preußische Provinzial- und Lehranstalt“ gegründet, war es das damalige Ziel, als Musterbetrieb für alle Winzer neue Entwicklungen im Weinbau zu prüfen und voranzutreiben, sowie dem Winzernachwuchs eine hervorragende Ausbildung zu bieten.
An dieser Zielsetzung hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert: Pflege bewährter Traditionen, aber auch die Beschreitung innovativer Wege im Weinbau, wie die rein ökologische Bewirtschaftung der Rebflächen seit 2012, waren und sind die wesent- lichen Fundamente des Erfolgs

k 0918   Weinprobe Bad Kreuznach

.Wie Kellermeister Rainer Gies von Staatsweingut im Vorfeld zu berichten wusste, erfüllt die ehemalige „Weinbauschule“ wie weitere ähnliche staatliche Einrichtungen im Land verschiedene Aufgaben: 

- Versuchsflächen mit einem breiten Rebenspektrum dienen insbesondere ökolo-
  gischen Versuchen
- Winzer werden auch vor Ort beraten
- 900 Schülerinnen und Schüler werden in den Bereichen Landwirtschaft, Forst und
  Weinbau geschult
- Weinbautechniker werden am einzigen Standort in Rheinland-Pfalz ausgebildet
(Nicht ohne Stolz wies der Kellermeister auf den seit Jahren bestehenden hohen Ausbildungsstand in den angestrebten Berufen hin, was sich letztlich im Bereich des Weinbaus in der hervorragenden Qualität der Weine aus Rheinland-Pfalz niederschlage. Etliche Winzer, deren Weine heute mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen versehen sind, haben ihre Ausbildung in Bad Kreuznach erhalten.)
Daneben ist das Staatsweingut selbst eine Top-Adresse für hervorragende Weine, wobei ein großes Rebenspektrum und vielfältige Ausbaumethoden als Heraus- stellungsmerkmale zu nennen sind. Ziel ist es, einen authentischen, vom Terroir geprägten Wein zu erzeugen. Davon konnten sich die Teilnehmer an der von Ordensrat Paul Engel besprochenen Weinprobe überzeugen.

zierrahmen3. Oktober

40ig-jähriges Jubiläum der Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ Kusel

Der 3. Oktober 2018 war in der Geschichte der Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ Kusel der Weinbruderschaft der Pfalz ein besonderes Datum. An diesem Tag feierte die Weinrunde ihr 40-jähriges Bestehen.

Zur Feierstunde konnte Michael Comtesse, der Sprecher der Weinrunde, Vertreter des Ordenskapitels aus Neustadt und Markus Münch von der Weinrunde aus Speyer willkommen heißen. Weiterhin erwiesen verschiedene Mandatsträger aus dem Bereich der Politik der Weinrunde ihre Referenz und beglückwünschten sie zum Jubiläum.

Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer überbrachte die Glückwünsche der gesamten Weinbruderschaft. In seinem Grußwort hob er die Verbundenheit des Westrichs mit der Vorderpfalz hervor, die durch die Weinrunde in Kusel ein besonderes Gewicht habe. Er dankte der Weinrunde für viele Jahre der Aktivität, in denen immer die Freude an einem gepflegten Tropfen mit der Freude an der Kultur in ihren unterschiedlichen Ausprägungen verknüpft wurde und wird.

k 1018   1   Jubilumsfeier

Dass „der Wein verbindet, tröstet und zugleich den Menschen erfreue“ hob Kreisbeigeordneter Hans-Kurt Schlemmer hervor. Dr. Stefan Spitzer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan, nahm Bezug auf den besonderen Tag – den Tag der deutschen Wiedervereinigung, der Deutschland auch um zwei weitere Weinanbaugebiete reicher gemacht habe. Er konnte Konrad Adenauer zustimmen, der der Überzeugung war, dass „ein gutes Glas Wein geeignet sei, den Verstand zu wecken“.

Stadtbürgermeisterin Nagel blickte in die Vergangenheit, in der bereits am Glan Weinanbau betrieben wurde. Schon damals wusste man durch das so genannte „Ungeld“ die einheimischen Produzenten vor Importweinen zu schützen.

Ordensrat Paul Engel, einer der Gründungsmitglieder der Weinrunde, ließ in seinem Festvortrag die Geschichte der Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ Kusel Revue passieren, wobei der Weingenuss immer geeignet gewesen sei, Freunde kennenzulernen und der „ pfälzischen Krankheit“ – der Eigenbrödelei – entgegen zu wirken.

Mit einem Weinpräsent wurden die noch 7 lebenden Gründungsmitglieder geehrt.

Es sind: Fritz Cappel, Kurt Dörr, Paul Engel, Klaus Reidel, Ludwig Schmidt, Hans-Joachim Seiler und Hans Springkämper.

Musikalisch umrahmt wurde die sehr würdige Feierstunde durch das „Bläserquintett Querblechein“, das Musikstücke der Wandermusikanten spielte.

Ein zwangloser Empfang im Anschluss gab Gelegenheit zur Besichtigung der großen Bildgalerie aus den vergangenen 4 Jahrzehnten, bot Raum für Gespräche und manche Anekdote aus den vergangenen 40 Jahren.

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 8. Oktober

„Noier Woi unn Keschde“

Als Gegenbesuch zu der im letzten Jahr erfolgten Visite der Weinrunde Neustadt in Offenbach-Hundheim (Kreis Kusel) machten sich die Weinbrüder der Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ am 8. Oktober auf, um in Godramstein in der Kinck`schen Mühle an der Veranstaltung der Weinrunde Südpfalz „Noier Woi unn Keschde“ teilzunehmen. Die Organisation hatte der dortige MGV Godramstein gemeinsam mit dem „Pfälzer Klangübernommen.
Mit diesem Besuch wollte man erneut eine Brücke schlagen zwischen Westrich und der Vorderpfalz, was der ursprünglichen Intention der Weinrunde bei ihrer Gründung im Jahr 1978 entsprach.

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4. November

Ordenstag

Mit 17 Weinbrüdern nahm die Weinrunde „Pfälzer Musikantenland“ Kusel am diesjährigen 65. Ordenstag teil. Sie konnten als neues Mitglied Herrn Dr. Rudi Emrich willkommen heißen. Der Diplom Volkswirt war sichtlich erfreut, nun den Status eines Aspiranten gegen den eines in die Weinrunde aufgenommenen Weinbruders tauschen zu können. Herzlich willkommen!

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8. November

Vom mittelalterlichen „Gänsfüßer“ bis zum „Bachelor of Science Weinbau und Oenologie“

95. Offene Weinprobe – Staatsweingut mit Johanniterhof Neustadt-Mußbach

Am 8. November standen Weine des Staatsweingutes mit Johanniterhof aus Neustadt-Mussbach zur Verkostung an.

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Das Staatsweingut mit Johannitergut ist das älteste Weingut der Pfalz. Die Ursprünge reichen bis ins 7. Jahrhundert zurück, als hier ein Klosterbetrieb mit Weinanbau des Bistums Fulda bestand. Bereits im 16. Jahrhundert wurde nach innovativen Wegen in dem Lehr- und Versuchsbetrieb gesucht.

Dem Erhalt alter Rebsorten, wie der des bereits 1504 erwähnten “Gänsfüßers“ gilt das Augenmerk des Staatsweingutes.

Gleichzeitig ist aber auch der Blick in die Zukunft gerichtet. Intensive Forschung in Zeiten des Klimawandels, die Erforschung u.a. biotechnische Verfahren im Pflanzen- schutz und neuer Wege in der Kellertechnik rücken immer mehr in den Focus. Auch hier sieht man sich in der Tradition der 1899 gegründeten Lehr- und Versuchsanstalt.

Dabei erlauben damals wie heute die weit gestreuten unterschiedlichen Böden der 23ha großen Rebfläche den Anbau und die Erforschung unterschiedlicher Rebsorten. Seit 2014 ist der Erwerb des „Bachelor of Science Weinbau und Oeno- logie“ am Weincampus möglich.

Gemäß der Betriebsphilosophie, "ein authentisches Naturprodukt“ herzustellen, wird nach ökologisch – veganen Richtlinien produziert, dies bedeutet auch den Verzicht auf „Schönungsmittel“ tierischen Ursprungs. Man versucht, nur so viel wie eben nötig in den Prozess der Weinwerdung einzugreifen, dem auch die nötige Zeit gegeben wird.

Das Resultat sind Weine von bester Güte und Lebensdauer. Heute zählt der Traditionsbetrieb zu den Top 30 Weingütern der Pfalz.

Ordensrat Paul Engel gelang es erneut, die unterschiedlichen Facetten dieser besonderen Weinadresse in einer neunteiligen Weinprobe deutlich werden zu lassen. Dabei wurde auch an passender Stelle bei der Verkostung eines „Haardter Muskateller“ aus dem Jahr 2017 das 1722 entstandene „Muskateller-Lied“ rezitiert.

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 19. November

„Trullichter, Grittibänz, Weintaufe und warum der Weckmann eine Pfeife hat“

Vortrag zum Brauchtum um Sankt Martin im deutschsprachigen Raum mit anschließendem traditionellem Martinsgansessen

Mit dem traditionellen Martinsgansessen am 19. November im Restaurant „Alter Keiler“ neigte sich das Veranstaltungsprogramm 2018 dem Ende entgegen. Als kleine Einstimmung in den nachfolgenden Gaumenschmaus diente ein Vortrag von WB Robert Renno mit dem Titel „Brauchtum um Sankt Martin: Trullichter, Grittibänz, Weintaufe und warum der Weckmann eine Pfeife hat“, der über unterschiedliche Martinsbräuche im deutschsprachigen Raum von Ostfriesland bis ins Burgenland und von der Schweiz bis in den Böhmerwald informierte.

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6. Dezember

Tradition und neue Wege!

96. Offene Weinprobe – Weingut Müller-Catoir, Haardt

Seit 1744 befindet sich das Weingut Müller-Catoir aus Haardt im Familienbesitz. Es waren Hugenotten, die als Glaubensflüchtlinge und fleißige Handwerker gerne in der Kurpfalz aufgenommen wurden. Den Weinbau betrieb man als gelernte Gerber zunächst nur nebenbei. Schließlich hat man sich aber ganz auf den Weinbau verlegt und es – wie Robert Parker sagt - „zum besten Weingut der Pfalz“ gebracht.
Es wird inzwischen in der neunten Generation von Philipp David Catoir in enger Kooperation mit dem Betriebsleiter und Kellermeister Martin Franzen geführt. Diese lange Tradition bedeutet Verpflichtung und ständige Herausforderung. Es gilt eine Balance zu finden, sich Neuem zu öffnen und gleichzeitig Bewährtes der langen Tradition des Hauses zu bewahren.

Die Lagen von Müller-Catoir mit einer Gesamtrebfläche von 21 ha befinden sich ausschließlich an der Mittelhaardt, vorwiegend in den Gemarkungen der Neustadter Stadtteile Haardt, Gimmeldingen und Mußbach. Alle Lagen des Weingutes sind VDP-klassifiziert. Verschiedene Bodenformationen sind die Voraussetzung für einen differenzierten, individuellen Weingenuss! Lös-, Kalk- und Buntsandsteinböden sowie Letten und Kies bilden ein großes Bodenspektrum als Voraussetzung für unterschiedliche Geschmacksnuancen.

Dass „gut‘ Ding Weile braucht“ weiß man auch im Haus Müller-Catoir. Selektierende Handarbeit im Wingert, behutsame Vergärung und lange Zeit der Reifung sind die Voraussetzungen für die Spitzenweine des Betriebes.

Der Betrieb erzeugt 140000 Flaschen im Jahr, wovon 60% auf die Riesling-Weine entfallen.

Mit dieser 96igsten Offenen Weinprobe präsentierte Ordensrat Paul Engel wie immer informativ und unterhaltsam dieses hervorragende Weingut und eine neunteilige Auswahl seiner Spitzenweine.

k 1218   1   Weingut Mller   Catoir

Dabei erfuhren die Teilnehmer wieder Interessantes zum Thema „Wein“: dass z.B. der Weißburgunder seine Heimat am Genfer See und im Rhonetal hat, dass die Scheurebe eine Kreuzung aus Riesling und der Bukettraube (auch: Bouquet Blanc, Bouquettraube, Sylvaner Musqué, Bukettrebe) darstellt, dass bereits im Nibelungenlied der Muskateller erwähnt wird (von dem es über 200 Varianten gibt !), woraus der „Rieslaner“ gezüchtet wurde oder dass es sogar einen „Blauen Riesling“ gibt.

Zum Wohl!

zierrahmen17. Dezember

Weihnachtsfeier in der Hirsauer Kapelle mit Musikern des Westpfälzer Symphonieorchesters

Den Abschluss des Jahres 2018 bildete in diesem Jahr eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier am 17. Dezember in der Hirsauer Kapelle bei Offenbach-Hundheim.
Das vermutlich 1106 n.Chr. errichtete Gotteshaus ist St. Alban geweiht. Erweite- rungen vom 13. bis ins 16. Jahrhunderts sowie die 13. Jahrhundert entstandenen Ausmalungen des Altarraumes machen die Kapelle zu einem kunsthistorischen Kleinod im Pfälzer Musikantenland, was auch Pastor loci Mathias Gaschott bei der Vorstellung seiner Kirche anmerkte.

k 1218   2   Hierauer Kapelle 1

k 1218   2   Hiersauer Kapelle 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Bei den Musikbeiträgen der Musiker des Westpfälzer Symphonieorchesters kamen mehrere Weisen vom 14. bis 17. Jahrhunderts zur Aufführung, u.a. von Michael Praetorius und Johann Sebastian Bach.

Dies war der festliche Rahmen, um feierlich mit Texten und gemeinsamen weihnachtlichen Liedern das Jahr 2018 ausklingen zu lassen.

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© Robert Renno