Weinrunde am 6.3.23 mit Vortrag von GM Fritz Schumann über den Ruländer

„Ruländer – Grauer Burgunder – Pinot Grigio. Eine Rebsorte mit vielen Namen!“ 

Es ist immer wieder eine Freude, den interessanten und humorvollen Vorträgen unseres Großmeisters Dr. Fritz Schumann zu hören zu können. So war es nicht verwunderlich, dass am vergangenen Montag sein Referat zum Thema „Ruländer – Grauer Burgunder – Pinot Grigio“, für ein fast volles Ordenshaus sorgte. Sichtlich erfreut darüber, begrüßte Ordensmeister Oliver Stieß auch zahlreiche anwesende Damen.

Der Einstieg von unserem Großmeister in sein Referat kam einer Verbeugung vor dem im Ordenshaus ausgeschenkten Wein vom Weingut Klohr gleich: „Der Pinot Grigio von Christoph Klohr ist die Verkörperung eines guten Pinot Grigios!“. Welch ein Kompliment aus dem Mund des profunden Weinkenners Dr. Schumann!

Zunächst einmal beschrieb dieser den Ruländer als einen meist säurearmen Wein mit einer duftigen Note und mit Aromen von Äpfeln, Birnen, Mandeln und Honig.

Anschließend berichtete WB Schumann sehr ausführlich und mit entsprechenden Bildern unterlegt, die Historie dieser Rebsorte: Ruländer ist ein Synonym für die Rebsorte Grauer Burgunder, eigentlich eine Mutation des Spätburgunders, welche trotz ihrer rötlich-bläulichen Farbe zu den weißen Sorten gezählt wird. Sie war bereits im Mittelalter bekannt, geriet dann jedoch lange Zeit in Vergessenheit. Erst durch den Speyerer Kaufmann Johann Seger Ruland wurde die Rebe im Jahre 1711 in einem offenstehenden Weinberg wiederentdeckt. Der Kaufmann Ruland erkannte das große Potential seines „süßen und lieblichen Rulandweins“ und sorgte sehr schnell für die Verbreitung der Rebe.

 
Bis heute hält sich vor allem im deutschen Raum daher die Bezeichnung „Ruländer“. Sie ist aber weiterhin weltweit unter zahlreichen (insgesamt 227!) Synonymen bekannt. Zu den wichtigsten zählen Druser, Grauer Burgunder, Grauer Clevner (in Deutschland), Traminer (in Österreich), Auxerrrois Gris, Griset, Malvoisie, Pinot Gris (in Frankreich), Pinot Grigio (Italien), Griset, Musler (Schweiz) und Tokayer (Ungarn).

Weltweit werden auf ca. 45000 ha Ruländertrauben angepflanzt, davon in Deutschland ca. 7700 ha (= 7% der Weinanbaufläche), vorwiegend am Kaiserstuhl, in der Pfalz und in Rheinhessen.

Dem abschließenden Rat unseres Großmeisters „Prüfet alle, aber das Gute trinket!“ konnten sich nach dessen interessantem und fachlich überaus fundiertem Vortrag wohl alle Weinbrüder anschließen. Einige stellten sich aber vielleicht die Frage, ob Dr. Schumann während seiner Zeit als Dozent am Weinbaucampus, seinen Studenten die Kenntnis aller 227 Synonyme des „Ruländers“ abverlangte…!?

In seinen Schlussworten bedankte sich Ordenskanzler Karl Heinz Bauer bei WB Gerd Liedy für die wiederum hervorragende Gestaltung des Gästebuchs und natürlich bei unserem Großmeister Dr. Fritz Schumann für den informativen Vortrag.

Jetzt bleibt es abzuwarten, ob nach diesem Abend der Absatz von „unserem Klohr- Pinot“ im Ordenshaus noch zunehmen wird…!


Bernd Dieffenbacher

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