Weinrunde am 31.10.22 mit dem Ortsvorsteher von Mussbach

Wein- und Hochschuldorf Mussbach

Im Rahmen der Vortragsreihe „Ortsvorsteher stellen ihren Vorort vor“ präsentierte am vergangenen Montag, dem 31.10.22, WB Dirk Herber „seinen“ Vorort Mussbach. Dazu konnte Ordensmeister Oliver Stieß knapp 60 Weinbrüder im Ordenshaus begrüßen.

Zunächst einmal war die Enttäuschung im Saal groß, denn technische Probleme machten den Einsatz des Beamers nicht möglich. Doch unser rhetorisch geschulter Landtagsabgeordneter ließ mit einem lebendigen und erfrischenden Vortrag keine Langeweile unter den Zuhörern aufkommen.

„Wir sind keine Neustadter, wir sind Mussbacher“. Mit diesem einführenden Satz sprach er den großen Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft an, der auch nach der Eingemeindung im Jahr 1969 keineswegs nachgelassen und sich eher noch verstärkt habe. Dies zeige sich auch darin, dass es bei knapp 4000 Einwohnern immerhin 40 aktive Vereine und Gruppen gibt, die von März bis Dezember fast an jedem Wochenende für Feste und sonstige Veranstaltungen sorgen. Nach der Erläuterung des Mussbacher Wappens gab WB Herber einen kurzen Überblick über die Historie und wichtige Fakten des Ortsteils:

• Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 692,

• 1920 Gründung der Winzergenossenschaft,

• seit 1937 verfügt Mussbach über ein Freibad, das von einem Förderverein mit über 2000(!) Mitgliedern getragen und mit viel ehrenamtlicher Arbeit unterstützt und unterhalten wird,

• die meisten kulturellen Veranstaltungen finden im Herrenhof, mit dem ältesten Baubestand des Ortes aus dem 7.Jahrhundert, statt; seit 1970 ist er im Besitz des Landes,

• kulturell ebenfalls bedeutend ist die Johanniskirche, eine hochgotische Simultankirche,

• immer einen Besuch wert ist das Weinbaumuseum, das von unserem Weinbruder Bernhard Sunnick betreut und verwaltet wird,

• eine sehr gute Infrastruktur sorgt für eine hohe Wohn- und Lebensqualität in Mussbach,

• seit 2022 gibt es eine Traubenblütenprinzessin.

Der Titel „Weinbaugemeinde“ wird dadurch gerechtfertigt, dass der Ort über ca. 500ha Rebfläche verfügt, im Ort 15 Winzer und eine Winzergenossenschaft ansässig sind und dass im Laufe der Jahrzehnte immerhin zwei Deutsche und fünf Pfälzer Weinköniginnen aus Mussbach kamen.

Stolz wies der Ortsvorsteher darauf hin, dass aufgrund des im Ort befindlichen Weincampus, sich Mussbach durchaus auch als „Hochschuldorf“ bezeichnen dürfe.

 Zum Abschluss seines Vortrags präsentierte WB Herber noch das neue Logo seines Ortes, das neben dem alten Ortskern, der umgebenden Rebenlandschaft, dem Weinbiet im Hintergrund auch die Symbolfigur Mussbachs, den „Mussbacher Esel“ darstellt.

Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer bedankte sich bei unserem Weinbruder Herber für dessen „mit viel Herzblut“ vorgetragenen Beitrag mit den obligatorischen zwei Flaschen Wein und bei unserem WB Gerd Liedy für die Gestaltung des Gästebuchs.

Im Bewusstsein wieder einmal einen interessanten Abend im Ordenshaus verbracht und den wohl kleinsten Hochschulstandort Deutschlands etwas näher kennen gelernt zu haben, machten sich die Weinbrüder zu späterer Stunde zufrieden auf den Heimweg.

Bernd Dieffenbacher

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