Weinrunde am 14.3.2022 Das Weingut Christmann stellt sich vor

 

k 20220314 194504Zur zweiten Montagsrunde im Ordenshaus nach deren coronabedingten Schließung konnte Ordensmeister Oliver Stieß am 14.März knapp 60 Weinbrüder begrüßen. Sein besonderer Gruß galt den „Winzern des Jahres 2021“ ( lt. VINUM Weinguide) vom Weingut Christmann in Gimmeldingen, dem Seniorchef Fritz, seinem Sohn Steffen und deren Enkelin bzw. Tochter Sophia. Wie der Ordensmeister mitteilte, wurde im vergangenen Jahr - nach Aussage eines Berichts der Zeitschrift „Stern“ - ein „Christmann-Riesling“ aus 10700(!) Weinen zum besten Wein Deutschlands gekürt!

VDP-Präsident Steffen Christmann stellte anschließend in kurzen Zügen das Weingut vor: Bereits seit 1798 erfolgt eine Gutsabfüllung aus eigenen Lagen rund um Gimmeldingen, Ruppertsberg, Königsbach und neuerdings auch aus Neustadt (Vogelsang). Heute arbeiten Vater Steffen und Tochter Sophia „Hand in Hand“, immer noch unterstützt vom Seniorchef Fritz. Bewirtschaftet werden noch ca. 22 ha (soll aber in den nächsten Jahren auf maximal 18 ha verkleinert werden), etwa 100 000 Flaschen werden jährlich abgefüllt, fast nur die Sorten Riesling und Spätburgunder. Davon verbleiben ca. 55% in Deutschland und 45% gehen in zahlreiche Staaten aller Kontinente! Ausdrücklich betonte WB Christmann, dass man sich ausschließlich auf „VDP Erste“ und „VDP Große Lagen“ konzentriere.

Anschließend vermittelte Sophia Christmann einen äußerst interessanten Einblick in die Bewirtschaftung der Weinberge im ökologisch-biodynamischen Weinbau und den Ausbau der Weine gemäß ihrer Philosophie „Auf Vielfalt im Weinberg achten“ und „Terroir bis in den Keller“. U.a. betonte sie, dass bei den Trauben ausschließlich eine selektive Handlese erfolge (dazu werden fast 40 Erntehelfer benötigt!) und der Ausbau der Weine ausnahmslos in großen Holzfässern stattfindet. Aufgrund der immer stärker steigenden Rohstoffpreise und der Einführung des Mindestlohns prognostiziert sie, wie auch ihr Vater, für die kommenden Jahre eine starke Kostensteigerung bei der Weinerzeugung, was sich natürlich dann letztlich auf die Verbraucherpreise auswirken werde.

Auf die Nachfrage von WB Andreas Veh hinsichtlich der Auswirkungen des Klimawandels gerade auf den Riesling-Anbau zeigte sie sich optimistisch: Durch angepasste Arten der Reberziehung könnte auch diese Herausforderung gemeistert werden!

Nach diesen durchweg interessanten und kurzweilig vorgetragenen Beiträgen von Vater und Tochter warteten die Weinbrüder natürlich sehr gespannt auf die Verkostung der „Christmann-Weine“. Wie erwartet wurde wohl niemand enttäuscht. Die drei ausgeschenkten Weine (2020er Gimmeldinger Riesling, 2017er Gimmeldinger Biengarten und 2018er Gimmeldinger Spätburgunder) schmeckten jedermann ausgezeichnet und ließen erkennen, dass die von Sophia Christmann dargelegte Philosophie ihres Weinguts in der Praxis ausgezeichnet umgesetzt wurde. Dies bestätigten auch unser Großmeister Fritz Schumann und Ordensmeister Oliver Stieß in ihren kurzen Statements zu den drei angebotenen Weinen.

In seinem Schlusswort dankte Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer den „drei Christmännern“ für deren Ausführungen und ihren „Mitbringseln“, sowie unserem Weinbruder Steffen Boiselle für die Gestaltung des Gästebuchs.

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