Weinprobe im Staatsweingut Johannitergut Mussbach am 21.10.2019

 

k IMG 1966„Man sagt immer, es gäbe zu wenige Insekten“. Dieser (provokativen) Aussage von Dr.Hoos konnten die über 90 Weinbrüder, die sich am vergangenen Montag im Staatsweingut Johannitergut, dem Ehrenpreisträger unserer Weinbruderschaft bei der Landesweinprämierung 2018, sicherlich nicht anschließen. Wie es sich für echte Weinbrüder aber gehört, trotzten sie standhaft der Invasion massenhafter Fruchtfliegen bis zum Veranstaltungsende und genossen das kulinarische und flüssige Angebot der Gastgeber.

Nach erfolgter Stärkung mit Rippchen, Kraut und Brot vom Buffet und drei Tischweinen, bedankte sich Ordensmeister Oliver Stieß beim Gastgeber Dr.Günter Hoos, dem Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, für die Einladung in die neuen Räumlichkeiten des Johanniterguts, dem wohl ältesten Weingutes der Pfalz. Ganz besonders begrüßte er auch dessen Vorgänger, WB DR.Karl Adam.k IMG 1963

In seiner kurzen Antwortrede gab Dr. Hoos seiner Freude Ausdruck, dass so viele Weinbrüder den Weg in das Staatsweingut gefunden hatten und bedankte sich nochmals bei den anwesenden Weinbrüdern Dr. Ludwig Jakob und Dr. Fritz Schumann für ihr Wirken und ihr Engagement während ihrer beruflichen Tätigkeit in der Weinbauschule. Außerdem würdigte er die gute Zusammenarbeit zwischen der Weinbauschule und der Weinbruderschaft.

Die anschließende Weinprobe wurde fachmännisch geleitet und besprochen vom technischen Betriebsleiter des Staatsweingutes, Herrn Sascha Wolz. Die acht vorgestellten Weine waren gegliedert in vier Kategorien ( Burgunder der Pfalz, Terroir des Rieslings, aromatische Rebsorten der Pfalz als Fassproben, Rotweine der Pfalz) und stellten einen repräsentativen Querschnitt des Weinangebots des Staatsweinguts dar. Von den trockenen und durchweg prämierten Weinen  zeigten sich die „verkostenden“ Weinbrüder – trotz der eingangs erwähnten ungebetenen „Mitkoster“ -  sehr angetan, sodass sich die Stimmung im Raum immer mehr steigerte. Sehr interessant waren auch die zwischenzeitlichen Beiträge von Dr. Hoos zur 120jährigen Historie des Staatsweingutes als Forschungsanstalt , sowie als Schule für Wein- und Gartenbau mit differenzierten Bildungsangeboten und insgesamt über 300 Mitarbeitern.

k IMG 1974Zum Abschluss bedankte er sich bei seinem Kellermeister Sascha Wolz für die Probenbesprechung und versprach den Weinbrüdern für ihren nächsten Besuch, in die Weinverkostung auch einen Gänsfüßer aufzunehmen, zu Ehren unseres Großmeisters Fritz Schumann. Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer bedankte sich anschließend bei den Herren Dr.Hoos und Sascha Wolz für die Einladung und den herrlichen Abend, bevor Dr. Hoos als zusätzliches Schmankerl einen „1912er Riesling - Eiswein“ versprach und dann kredenzen ließ. Die Berichtigung dieses Versprechens erfolgte unmittelbar nach der Probe durch unseren Großmeister: „ Dass dies nicht sein kann, verdanken wir der amerikanischen Besatzungsmacht, die nach dem Einmarsch 1945 in Neustadt die Schatzkammern des Staatsweingutes geplündert hat!“

Man kann nur hoffen, dass das Staatsweingut Johanniterhof künftig von solchen Ereignissen verschont bleiben möge, damit nicht nur die Weinbrüder dessen Erzeugnisse noch oft und lange genießen können.

Fotos: Klaus R.Lerch